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Am Samstag, den 24. Mai 2025 empfing die Stadt Oberderdingen eine besondere Besuchergruppe aus dem Schwarzwald: Zahlreiche Gäste aus dem heilklimatischen Kurort Bad Herrenalb, begleitet von Pfarrer Beer und Mitgliedern der Kirchengemeinde, kamen im Rahmen eines Gemeindeausflugs in die historische Kraichgaustadt. Der Tag stand ganz im Zeichen der fast 1.000-jährigen gemeinsamen Geschichte beider Orte – zwischen dem Zisterzienserkloster Herrenalb als Mutterkloster und der einstigen Grangie in Oberderdingen.

Die Initiative zum Austausch kam von den Stadtführern aus Oberderdingen. Bereits im März hatten sie das Kloster Herrenalb besucht, um mehr über die Wurzeln der hiesigen Klostergeschichte zu erfahren. Die Stadt Oberderdingen unterstützte diesen Besuch, aus dem sich weitere Gespräche mit Pfarrer Beer und den Verantwortlichen aus Bad Herrenalb entwickelten. Daraus entstand die Idee für ein gemeinsames Besuchsprogramm in Oberderdingen.

Nach der Ankunft gegen 12:30 Uhr und einem gemeinsamen Mittagessen im Weingut Lutz wurde die Gruppe um 14:00 Uhr im Rathaus von Bürgermeister Thomas Nowitzki herzlich begrüßt. In seiner Vorstellung blickte er auf die Entwicklung Oberderdingens zurück von rund 3.000 Einwohnern in früheren Zeiten auf heute fast 12.000 und gab Einblicke in die Arbeit der Stadtverwaltung mit mittlerweile über 60 Mitarbeitenden. Zudem ging er auf die besondere Geschichte des Rathauses ein: Die Stadt hatte die verschiedenen Anteile an der historischen Zehntscheune erworben und das Gebäude unter größtmöglicher Erhaltung der alten Substanz zum Rathaus umgebaut. Seit der Fertigstellung im Jahr 1985 hat sich das äußere Erscheinungsbild kaum verändert; im Großen Ratssaal sowie im Dachstuhl ist noch heute das originale Gebälk aus dem Jahr 1356 sichtbar. Beim anschließenden Umtrunk wurde der Imagefilm der Stadt gezeigt.

Um 14:45 Uhr führten die Stadtführerinnen und Stadtführer, Markus Deutsch, Frank Zisler, Wolfgang Glöckler und Petra Georg durch den historischen Amthof und gaben dabei interessante Einblicke in die Geschichte sowie die besondere Rolle Oberderdingens als klösterlicher Pfleghof. Um 16:00 Uhr folgte eine kurze Andacht in der evangelischen Laurentiuskirche, bevor die Gäste bei einer Weinprobe die Qualität der regionalen Weine erleben durften.

Der Tag war mehr als ein klassischer Ausflug, er war ein Impuls für neue Formen der Zusammenarbeit. Pfarrer Beer betonte, dass es ihm nicht nur um das Erleben der Gegenwart ging, sondern auch darum, wie die langjährige, geschichtlich fundierte Verbindung zwischen dem Kloster Herrenalb und dem Pfleghof Oberderdingen neu belebt werden kann.

So wurden am Ende des Besuchs konkrete Ideen für die Zukunft formuliert: Die Klosterführer aus Herrenalb wollen erneut nach Oberderdingen kommen, um gemeinsam mit den Stadtführern in einen vertieften historischen Austausch zu treten. Dokumente und Überlieferungen sollen verglichen und Erkenntnisse geteilt werden. Ein besonders charmanter Gedanke: Die Idee eines „Klosterweins“, der aus Oberderdinger Trauben hergestellt und in Herrenalb verkauft werden könnte, stieß auf begeisterte Zustimmung.

Die Stadt Oberderdingen bedankt sich herzlich bei ihren Gästen aus Bad Herrenalb für diesen inspirierten Besuchstag und freut sich auf die Fortsetzung eines wertvollen, geschichtsträchtigen Austauschs mit dem Ziel, Vergangenheit lebendig zu halten und gemeinsam in die Zukunft zu schauen.