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kleiner Weintipp

Aktueller Tipp

Sauvitage vom Weingut Hockenberg

Sauvitage vom Weingut Hockenberg

Sehr geehrte Weinfreundinnen und Weinfreunde,


wooow! Dieser Wein ist einfach nur der Hammer! Und für eine Auslese sehr attraktiv bepreist!

 

Das Flehinger Weingut Hockenberg wartet erstmals mit einem Sauvitage auf. Und gleich was für einem!

 

Sauvitage? Noch nie gehört? Der Sauvitage ist eine sogenannte pilzwiderstandsfähige weiße Rebsorte (im Fachjargon landläufig "Piwi" genannt), die auf Riesling, Grauburgunder und Sauvignon Blanc zurückgeht. Sie hat seit 2020 eine Marktzulassung, und das Weingut Hockenberg hat sie bald darauf angepflanzt: Prompt war sie bereits 2023 im Ertrag. Einer der Vorteile der Pilzresistenz ist, dass man nicht so oft spritzen muss: Dies spart Diesel und damit CO2-Emmissionen.

 

Und für den "kleinen Weintipp" ist es ebenfalls ein Novum: Erstmals in seiner 185-Ausgaben-Geschichte darf er einen Sauvitage präsentieren! Abgefüllt wurde dieser prächtige Sauvitage halbtrocken in der schlanken grünbraunen 0,75er Flasche mit dem bekannten cremefarbenen Hockenberg-Etikett und weißem Longcap-Schraubverschluss. Im Glas zeigt er ein zartes Strohgelb mit ganz leicht grünlichen Reflexen. Im Bukett findet man etwas Stachelbeere und auch Brioche. Der Geschmack des Hockenberg'schen Sauvitage ist fruchtig-voll, man erkennt Anklänge von Pfirsich. Der Abgang ist kräftig und bringt etwas weißen Pfeffer mit sich. Das Finale schließlich ist langanhaltend und betört mit exotischer Frucht wie Guave oder Maracuja. Auch leicht nussige Aromen sind zu finden.

"Der Sauvitage hat relativ kleine Beeren, daher sind die Trauben sehr locker," erläuterte Christine Link, ihres Zeichens eine der beiden Önologen des Weinguts. "Daher waren die immer gut durchlüftet und bekamen keine Fäulnis. So konnten wir sie im Herbst trotz des zunächst feuchten Wetters hängen lassen." Und heraus kam nicht nur eine im wahrsten Sinne des Wortes "Spätlese", sondern mit rund 100 Grad Oechsle sogar eine Auslese! Dies spiegelt sich prompt auch in den Werten wider: Mit 13,5% vol. Alkohol ist er kräftig, mit 9,2 Gramm pro Liter Restsüße halbtrocken an der Grenze zu trocken ausgebaut. Also ein echter Hammer, den man so nicht alle Tage im Glas hat! Mit 4,8 Gramm pro Liter Säure ist er sehr mild, zeigt aber doch im Abgang eine gewisse Frische. In der Spargelzeit empfiehlt er sich zu klassischen weißen Spargeln mit einer kräftigen Sauce Hollandaise (dabei darf ruhig etwas mehr Butter drin sein: Der Sauvitage kann mühelos mithalten), abends genießt man ihn gerne auch zu etwas Süßem wie z.B. Flusskrebse mit einer süßsauren Soße. "Wir haben als Einführungspreis 7,00 Euro festgelegt", ließ mich Christine Link wissen (Stand: März 2024): Das Preis-/Leistungsverhältnis dieses heimischen 2023er Sauvitage halbtrocken Auslese ist einfach nur überragend!


Zu beziehen ist unser kleiner Weintipp des Monats direkt bei dem Weingut Hockenberg in der Attenbergstraße in Flehingen oberhalb der Straßenbahn-Haltestelle "Oberderdingen-Flehingen" sowie im Web-Shop des Weinguts.

Haben Sie Fragen oder Anregungen rund um die Oberderdinger, Grossvillarser oder Flehinger Weine? Der "kleine Weintipp" ist per email unter mailto::weintipp@oberderdingen.de erreichbar.


Herzlichst, ihr
Martin
 

Der nächste "kleine Weintipp" erscheint am 1. Mai 2024.

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Hier im Archiv finden Sie die vorhergehenden Tipps der vergangenen Monate:

Archiv 2014
  • Weintipp Dezember 2014: 2013 Trollinger von Weinbau Steinmetz
  • Weintipp November 2014: 2001 Gewürztraminer Beerenauslese von der WG Oberderdingen
  • Weintipp Oktober 2014: 2013 Riesling Kabinett Biowein vom ökologischen Weingut Kelterhof
  • Weintipp September 2014: 2011 Samtrot Spätlese vom Weingut Vinçon-Zerrer
  • Weintipp August 2014: 2013 Grauburgunder "S" Edition vom Weingut Lutz
  • Weintipp Juli 2014: 2012 Müller-Thurgau ** vom Weingut Kern
  • Weintipp Juni 2014: 2013 Cuvée Blanc Spätlese von der WG Oberderdingen
  • Weintipp Mai 2014: 2013 Muskattrollinger rosé halbtrocken von Weinbau Steinmetz
  • Weintipp April 2014: 2012 Blanc de Noir trocken Edition vom Weingut Lutz
  • Weintipp März 2014: 2012 Cuvée Kelterhof Biowein vom ökologischen Weingut Kelterhof
  • Weintipp Februar 2014: 2009 Grauburgunder ** Spätlese vom Weingut Kern
  • Weintipp Januar 2014: 2011 Lemberger Elite vom Weingut Vinçon-Zerrer
    2011 Lemberger Elite vom Weingut Vinçon-Zerrer

    Was gibt es Passenderes zu langen, kalten Winternächten als einen kräftigen Lemberger mit hübscher Fassnote? Genau so einen Vertreter hat das Grossvillarser Weingut Vinçon-Zerrer in seinem Repertoire, und dazu noch aus dem schönen Jahrgang 2011. 

     

    Er nennt sich "Lemberger Elite", ist also aus der "Premium"-Produktlinie der Zerrers, in der strenge Ertragsreduzierung und Selektionierung für qualitativ hochwertige Weine sorgen. Aber der Reihe nach: Er kommt in der dunkelgrünen Flasche und dem auffälligen rundumlaufenden schwarz-weiss-silbernen Etikett. Auf diesem sind nicht nur die üblichen quantitativen Angaben zu lesen, sondern auch eine kurze sensorische Charakterisierung durch die Zerrers selbst. So ist dort zu lesen: "Dieser Lemberger ist ein besonders komplexer, dichter und aromenintensiver trockener Rotwein mit gut eingebundenen Tanninen und nachhaltigem Abgang durch über einjährige Lagerung im Eichenfass". Oho, da darf man ja gespannt sein!

     

    Entfernt man die Hülle, so tritt ein Korken - ja, ein richtiger Naturkork - zum Vorschein: Stilecht und dieses Weines würdig! Sodann empfiehlt es sich bei einem Lemberger dieser Güte, ihn eine halbe bis eine Stunde vor Genuss in eine Dekanterkaraffe umzufüllen, damit er sich etwas besser öffnen kann. Hierbei sei ein wenig Vorsicht beim Befüllen der Karaffe geboten, da der Vinçon-Zerrer'sche Lemberger bereits minimal Depot angesetzt hat (etwas Weinstein). Also die Flasche vor dem Befüllen der Dekanterkaraffe bitte eine Zeitlang aufrecht stellen. In letzterer zeigt er sich in Lemberger-typischem Dunkelrot mit für einen Lemberger überraschend dunklen Luftblasen - das Eichenfass lässt grüßen. Dieses grüßt denn prompt auch im Bukett, es erinnert ein wenig an Scotch Whisky (Tipp: Glas kräftig schwenken).

     

    Riecht man richtig tief in das Glas hinein, so sind Aromen von grüner Paprika zusätzlich erkennbar. Im (kräftigen!) Geschmack sind dann - fast ist man geneigt, zu sagen, natürlich - Anklänge von Waldbeeren (einen richtig großen Schluck nehmen) und frischem Leder vorzufinden (das ist auf dem Etikett mit "aromenintensiv" gemeint). Er hat eine für einen Lemberger eher erstaunlich knackige Säure (diese zeichnet sich für den "nachhaltigen Abgang" verantwortlich), die aber voraussichtlich bei Bildung von weiterem Weinstein noch etwas zurückgehen wird. Weiterhin ist auch hier die vorhin bereits erwähnte grüne Paprika anzutreffen.

     

    "Vier Fünftel des Grundweins hatten 98 Grad Oechsle", meinte Friederich Zerrer zu mir, als ich ihn auf diesen netten Lemberger aus seinem Hause ansprach, und erklärte mir, dass dieser Lemberger wegen des letzten Fünftels juristisch "nur" als QbA laufen darf. Tatsächlich aber erhält man hier weit mehr als einen einfachen Qualitätswein, sondern qualitativ insgesamt eine schöne Spätlese, die durch den Ausbau im großen Eichenfass noch einmal sehr schön veredelt wurde. Die hohe Güte des Grundweins zeigt sich auch im Alkoholgehalt: Mit 13,5% vol. Alkohol ist er schön kräftig, also genau das Richtige jetzt für den Winter! Und mit 2,5g/Liter Restzucker ist er sehr trocken ausgebaut, eben passend zur Jahreszeit. Landläufig empfiehlt man einen Lemberger dieses Formats zu Wild oder würzigem Käse, wozu er auch wunderbar passt. Aber genießen Sie ihn doch einfach einmal zu würzigen Spaghetti Bolognaise mit Schafskäse-Topping! Und genießen Sie beides bitte ruhig und mit Bedacht - nicht nur das Gericht und der Wein haben es verdient, sondern auch Sie selbst! Abends empfehle ich Ihnen Butterbrezeln zu diesem gehaltvollen Lemberger. Preislich liegt er bei 9,00 Euro - dies ist dem Aufwand, der hier betrieben wurde, auf jeden Fall angemessen.

    Haben Sie Fragen oder Anregungen rund um die Oberderdinger bzw. Grossvillarser Weine? Der "kleine Weintipp" ist per email unter mailto:weintipp@oberderdingen.de erreichbar.

     

    Zu beziehen ist unser kleiner Weintipp des Monats direkt bei dem Weingut Vinçon-Zerrer  in Großvillars oder in der Vinothek  in Oberderdingen.

     

    Herzlichst, ihr

     

    Martin

     

    Der nächste "kleine Weintipp" erscheint am 15. Februar 2014.