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kleiner Weintipp

Aktueller Tipp

2018 Lemberger trocken Holzfass von Weinbau Steinmetz

2018 Lemberger trocken Holzfass von Weinbau Steinmetz

Sehr geehrte Weinfreundinnen und Weinfreunde,

ein "bodenständiger" Lemberger für die besinnliche Zeit!

 

Weinbau Steinmetz aus Oberderdingen hat mit seinem 2018er Lemberger trocken "Edition Derdinger Horn" einen wunderschönen Vertreter aus diesem tollen Jahrgang im Angebotsportfolio, der mit hervorragender Trinkreife aufwarten kann. Er kommt in der grün-braunen Bordeauxflasche mit goldenem Cover und dem bekannten ockerfarbenen Steinmetz-Etikett. Seinem hohen Anspruch angemessen, hat er stilecht einen Korkverschluss. Wer möchte, kann den Wein eine halbe Stunde vor Genuss in eine Dekanterkaraffe füllen, wirklich erforderlich ist es aber nicht.

 

Bereits beim Einschenken fällt das kräftige Dunkelrot auf, das durch den Ausbau im großen Holzfass sogar noch ein klein wenig verstärkt wird. Und "Holzfass" ist auch genau das Stichwort: Im Bukett erkennt man Noten von frühreifer Brombeere und etwas Sauerkirsche sowie einen dezenten Holzton. Das ist genau das besagte Holzfass. Der Geschmack birgt Aromen von Sauerkirsche, roter Johannisbeere und Hutzeln, ferner eine leichte Ledernote. Der Abgang ist für einen Rotwein relativ knackig, man findet ein klein wenig grüne Paprika. Im Finale ist schwarzer Pfeffer (Tipp: den Wein etwas länger im Mund belassen).

Mit 13% vol. Alkohol ist der Steinmetz'sche Lemberger der Jahreszeit angemessen kräftig, mit 3,0 Gramm pro Liter Restzucker trocken ausgebaut, aber nicht vollständig durchgegoren: Dies verleiht ihm eine schöne dezente Fruchtaromatik. In Gänze liegt der Grundwein bei gut 90 Grad Oechsle und ist somit eine Spätlese. Seine 5,4 Gramm pro Liter Säure sind durch die lange Reifezeit sehr harmonisch eingebunden.

 

In der nun anbrechenden Jagdzeit ist er natürlich ein hervorragender Begleiter zu Wildschwein mit Pfifferlingen, aber auch zu einem würzigen Wildhacksteak geriert er sich wunderschön. Abends genießt man ihn am besten mit viel Muße und einem dunklen Brot. Weinbau Steinmetz ruft 9,50 Euro für diesen tollen Lemberger Holzfass Spätlese auf: Absolut angemessen! Zudem ist davon auszugehen, dass er sich noch ein paar Jahre halten wird - man kann sich also durchaus ein-zwei Flaschen in den Keller legen. Bitte legen und nicht stellen, da er einen Korkverschluss hat.

Zu beziehen ist der 2018er Lemberger trocken Holzfass "Edition Derdinger Horn" bei Weinbau Steinmetz in der Aschingerstraße in Oberderdingen (http://www.weinbau-steinmetz.de).

Haben Sie Fragen oder Anregungen rund um die Oberderdinger bzw. Großvillarser Weine? Der "kleine Weintipp" ist per email unter weintipp@oberderdingen.de erreichbar.


Herzlichst, Ihr

Martin
 

Der nächste kleine Weintipp erscheint am 1. Dezember 2025.


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Hier im Archiv finden Sie die vorhergehenden Tipps der vergangenen Monate:

Archiv 2014
  • Weintipp Dezember 2014: 2013 Trollinger von Weinbau Steinmetz
  • Weintipp November 2014: 2001 Gewürztraminer Beerenauslese von der WG Oberderdingen
  • Weintipp Oktober 2014: 2013 Riesling Kabinett Biowein vom ökologischen Weingut Kelterhof
  • Weintipp September 2014: 2011 Samtrot Spätlese vom Weingut Vinçon-Zerrer
  • Weintipp August 2014: 2013 Grauburgunder "S" Edition vom Weingut Lutz
  • Weintipp Juli 2014: 2012 Müller-Thurgau ** vom Weingut Kern
  • Weintipp Juni 2014: 2013 Cuvée Blanc Spätlese von der WG Oberderdingen
  • Weintipp Mai 2014: 2013 Muskattrollinger rosé halbtrocken von Weinbau Steinmetz
  • Weintipp April 2014: 2012 Blanc de Noir trocken Edition vom Weingut Lutz
  • Weintipp März 2014: 2012 Cuvée Kelterhof Biowein vom ökologischen Weingut Kelterhof
  • Weintipp Februar 2014: 2009 Grauburgunder ** Spätlese vom Weingut Kern
  • Weintipp Januar 2014: 2011 Lemberger Elite vom Weingut Vinçon-Zerrer
    2011 Lemberger Elite vom Weingut Vinçon-Zerrer

    Was gibt es Passenderes zu langen, kalten Winternächten als einen kräftigen Lemberger mit hübscher Fassnote? Genau so einen Vertreter hat das Grossvillarser Weingut Vinçon-Zerrer in seinem Repertoire, und dazu noch aus dem schönen Jahrgang 2011. 

     

    Er nennt sich "Lemberger Elite", ist also aus der "Premium"-Produktlinie der Zerrers, in der strenge Ertragsreduzierung und Selektionierung für qualitativ hochwertige Weine sorgen. Aber der Reihe nach: Er kommt in der dunkelgrünen Flasche und dem auffälligen rundumlaufenden schwarz-weiss-silbernen Etikett. Auf diesem sind nicht nur die üblichen quantitativen Angaben zu lesen, sondern auch eine kurze sensorische Charakterisierung durch die Zerrers selbst. So ist dort zu lesen: "Dieser Lemberger ist ein besonders komplexer, dichter und aromenintensiver trockener Rotwein mit gut eingebundenen Tanninen und nachhaltigem Abgang durch über einjährige Lagerung im Eichenfass". Oho, da darf man ja gespannt sein!

     

    Entfernt man die Hülle, so tritt ein Korken - ja, ein richtiger Naturkork - zum Vorschein: Stilecht und dieses Weines würdig! Sodann empfiehlt es sich bei einem Lemberger dieser Güte, ihn eine halbe bis eine Stunde vor Genuss in eine Dekanterkaraffe umzufüllen, damit er sich etwas besser öffnen kann. Hierbei sei ein wenig Vorsicht beim Befüllen der Karaffe geboten, da der Vinçon-Zerrer'sche Lemberger bereits minimal Depot angesetzt hat (etwas Weinstein). Also die Flasche vor dem Befüllen der Dekanterkaraffe bitte eine Zeitlang aufrecht stellen. In letzterer zeigt er sich in Lemberger-typischem Dunkelrot mit für einen Lemberger überraschend dunklen Luftblasen - das Eichenfass lässt grüßen. Dieses grüßt denn prompt auch im Bukett, es erinnert ein wenig an Scotch Whisky (Tipp: Glas kräftig schwenken).

     

    Riecht man richtig tief in das Glas hinein, so sind Aromen von grüner Paprika zusätzlich erkennbar. Im (kräftigen!) Geschmack sind dann - fast ist man geneigt, zu sagen, natürlich - Anklänge von Waldbeeren (einen richtig großen Schluck nehmen) und frischem Leder vorzufinden (das ist auf dem Etikett mit "aromenintensiv" gemeint). Er hat eine für einen Lemberger eher erstaunlich knackige Säure (diese zeichnet sich für den "nachhaltigen Abgang" verantwortlich), die aber voraussichtlich bei Bildung von weiterem Weinstein noch etwas zurückgehen wird. Weiterhin ist auch hier die vorhin bereits erwähnte grüne Paprika anzutreffen.

     

    "Vier Fünftel des Grundweins hatten 98 Grad Oechsle", meinte Friederich Zerrer zu mir, als ich ihn auf diesen netten Lemberger aus seinem Hause ansprach, und erklärte mir, dass dieser Lemberger wegen des letzten Fünftels juristisch "nur" als QbA laufen darf. Tatsächlich aber erhält man hier weit mehr als einen einfachen Qualitätswein, sondern qualitativ insgesamt eine schöne Spätlese, die durch den Ausbau im großen Eichenfass noch einmal sehr schön veredelt wurde. Die hohe Güte des Grundweins zeigt sich auch im Alkoholgehalt: Mit 13,5% vol. Alkohol ist er schön kräftig, also genau das Richtige jetzt für den Winter! Und mit 2,5g/Liter Restzucker ist er sehr trocken ausgebaut, eben passend zur Jahreszeit. Landläufig empfiehlt man einen Lemberger dieses Formats zu Wild oder würzigem Käse, wozu er auch wunderbar passt. Aber genießen Sie ihn doch einfach einmal zu würzigen Spaghetti Bolognaise mit Schafskäse-Topping! Und genießen Sie beides bitte ruhig und mit Bedacht - nicht nur das Gericht und der Wein haben es verdient, sondern auch Sie selbst! Abends empfehle ich Ihnen Butterbrezeln zu diesem gehaltvollen Lemberger. Preislich liegt er bei 9,00 Euro - dies ist dem Aufwand, der hier betrieben wurde, auf jeden Fall angemessen.

    Haben Sie Fragen oder Anregungen rund um die Oberderdinger bzw. Grossvillarser Weine? Der "kleine Weintipp" ist per email unter mailto:weintipp@oberderdingen.de erreichbar.

     

    Zu beziehen ist unser kleiner Weintipp des Monats direkt bei dem Weingut Vinçon-Zerrer  in Großvillars oder in der Vinothek  in Oberderdingen.

     

    Herzlichst, ihr

     

    Martin

     

    Der nächste "kleine Weintipp" erscheint am 15. Februar 2014.